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gesprengte ketten

 
Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht

Unlängst hat ich C angerufen und mir von ihrer neuen Eroberung vorgeschwärmt. Er bringe ihr Frühstück ans Bett und behandle sie wie ein Göttin, hat sie mir gegenüber behauptet.
Meine Alarmglocken schrillten schon so laut, dass befürchtete sie könne es hören.
Deshalb hab ich das Handy sicherheitshalber etwas weiter weg gehalten und mit vorgetäuschter Souveränität gesagt: Oh wie schön für dich. Du hast wohl genau den Typ gefunden, der bisher nur in den abgelegensten Winkeln deines Gehirn residiert hat, nämlich dort wo sonst nur Aschenputtel und der Froschkönig zu Hause sind, und von dem du geglaubt hast, die Filmindustrie habe ihn erfunden, um ihre Profite ihn die Höhe zu treiben.
Jedoch bekam ich eine Woche später einen recht verzweifelten Anruf von ihr. Sie habe die Schnauze voll und wolle nichts mehr von ihm wissen, weil er immer so verständnisvoll und geduldig mit ihr sei und sie fühle sich vor lauter Zuneigung erdrückt und habe kaum Luft zu Atmen, vertraute sie mir an. Seine Psyche gleiche einer permanenten Hochdruckwetterlage und er kenne Trübsal blasen und Melancholie ebenso wenig wie Dieter Bohlen Intelligenz und Stil. Aber, aber ... wende ich ein ... du hast doch gesagt, dass er dich in den siebten Himmel katapultiert habe und du dich fühlst wie eine neuauferstandene Prinzessin. Dagegen hatte sie einzuwenden, dass sie sich das alles nur vorgemacht hatte. Sie hatte sich zurückgelehnt und sich diesen Menschen ganz nach ihrem Geschmack erschaffen, aber als sie dann mit ihrem Werk fertig war, hatte sie gesehen, dass sie ein treues Hündchen geschaffen habe, das ihr brav die Pantoffeln bringt, wenn sie danach verlangt.
Ach ja du stehst ja auf die Typen, die die Ausstrahlung eines jungen Prad Pitts haben und die Bindungsparanoia eines Mister Big von Sex and the City, halte ich ihr vor. Ich habe sie dann auch gefragt, wann sie denn gedenke, ihm das Herz aus der Brust rauszureißen und ihn den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen.
Nachdem sie tüchtig Luft geschnappt hat, hat sie nur davon geredet, dass sie das Unschuldslamm möglichst sanft zur Hinrichtung schubsen wird.
Und dabei habe ich mich an das Zitat von Nitzsche erinnert und sie dann gefragt, ob sie überhaupt glaube so ein Prachtexemplar verdient zu haben.
Ich habe ihr meine Theorie zu ihrer angeknacksten Psyche ganz schamlos anvertraut. Sie habe als kleines Kind zu wenig Liebe gekriegt und ihren emotional unterentwickelten Vater angehimmelt, was in ihr eine Art psychische Landkarte für Beziehungsmuster geschaffen habe, die nur solche Exemplare anlockt, die von Bindungsängsten geschüttelt werden und ihr ein Wechselbad von Anziehung und Distanz bescheren. Alle anderen werden möglichst früh in die Wüste geschickt, um sich weiterhin im eigenen Schmerz suhlen zu können, wie ein Schwein, das sich vergnügt im Schlamm wälzt. Natürlich hat sie erbost widersprochen aber warum stehen Frauen gerade auf solche Typen, die sie immer wieder in den Wahnsinn treiben. Was ist so schlecht daran, mit einem Tyen zusammenzusein, der emotionale Sicherheit verspricht und eine adäquate Altersvorsorge? Warum ziehen sich gerade die an, die überhaupt nicht zusammenpassen und ewig in dieser aussichtslosen Beziehung verharren, wo sie dich ganz einfach glücklich könnten?,
Bitte es kann doch nicht sein, dass sie diesen anständigen, treuen, verlässlichen, anhänglichen, liebevollen und sympathischen Typen in die Wüste schickt, nur weil sie sich in ihren Freiheit beengt fühlt und stattdessen lieber wieder auf die Typen hereinfällt, die ihr zwar sagen, dass sie die wunderbarste Frau sei, aber gleichzeitig versuchten bei all ihren Freundinnen zu landen? Hab ich da nicht was richtig mitgekriegt, aber ist das nicht ein äußerst masochistisches Verhalten?
Kann mir wer eine vernünftige Antwort darauf geben, warum unsere weiblichen Artgenossinnen das machen? Warum kann man sich nicht einfach in den/die Richtige/n verlieben? Was ist so kompliziert daran? Oder passen Frau und Mann gar nicht zusamemn?
Ist das des Rätsels Lösung?
 

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